Jahresbericht 2021

Im 10. Jahr ihres Bestehens ist die Stiftung in eine ernste Existenzkrise geraten. Das Konzept, die umfangreiche Verwaltungsarbeit ohne Spendeneinwerbung allein durch ehrenamtliche Tätigkeiten abzudecken, hat sich nur durch enormen Arbeitseinsatz – insbesondere des Stifters selbst – verwirklichen lassen. Er selbst und auch die Mitstreiter sind inzwischen auch 10 Jahre älter geworden. Bis auf einen Neuzugang 2020 bestehen die beiden Gremien noch immer aus den sechs Ursprungsmitgliedern der Gründung. Dass die Personaldecke zu knapp ist, wird bisher in fast jedem Jahresbericht aufgeführt. Es ist bis auf den einen Neuzugang nicht gelungen, dauerhaft weitere Gremienmitglieder zu gewinnen. Allerdings gab es immer weitere Helfer, davon einige sehr ausdauernd wie die Betreuerin der Webseite. Nachdem der Stifter erklärt hat, dass er der Stiftung zwar weiterhin verbunden bleiben, sich aber altersbedingt aus dem operativen Bereich zurückziehen wird, ist offen, wie das Überleben der Stiftung möglich sein kann.

Die Hoffnung, dass durch eine Jublíläumsfeier mehr öffentliche Wahrnehmung der Stiftung erreicht werden könnte und damit auch Zulauf an Verbündeten, hat sich nicht erfüllen lassen. Eine vorbereitete Jubiläumsfeier mit einem großen öffentlichen Konzert im Gotischen Saal der Zitadelle Spandau unter Mitwirkung inzwischen sehr erfolgreicher Musiker aus den Förderungen früherer Jahre hat sich auf Grund der Coronasituation nicht verwirklichen lassen. Zwar ist der Stifter in mehreren Zeitungen gewürdigt worden, jedoch ist die Beschreibung der Stiftungsarbeit recht mager ausgefallen. Eine umfangreichere Würdigung der Stiftungsarbeit wäre hilfreicher gewesen. Es bleibt die Hoffnung, dass eine nachgeholte Feier im Mai/Juni neue Impulse setzen kann.

Ab März wird nun immerhin eine Verwaltungshilfe gegen moderate Bezahlung tätig werden. Eine vollständige Geschäftsführung kann die Stiftung allein aus den Kapitalerträgen nicht finanzieren; der Verzicht auf aktive Spendeneinwerbung ist ein Alleinstellungs-Merkmal der Stiftung und soll es auch bleiben.

Drei führende Personen aus öffentlichen Musikschulen haben ihre Mitarbeit angekündigt. Das gibt Hoffnung, aber noch keine Gewissheit, dass die Stiftung fortbestehen kann. Eine enge Kooperation mit einer anderen gemeinnützigen Organisation wird weiterhin angestrebt.

Zur Verwaltungsvereinfachung ist die Stiftung um Straffung der Vorgänge bemüht. Dazu ist es leider nötig,

  • Kooperationen mit Organisationen zu beenden, bei denen der Verwaltungsaufwand nicht im angemessenen Verhältnis zur Zahl der Förderfälle steht. Dazu gehört auch die Beendigung von Kooperationen mit Partnern, die sehr säumig mit Abrechnungen und Berichten sind. Kooperationen mit zwei allgemeinbildenden Schulen und einem freien Träger mussten bereits beendet werden.
  • Die Ausleihe von Laptops an bedürftige Schüler über Partnerschulen zu beenden. Die bisher verliehenen Laptops werden den Schulen bzw. Schülern für je 80 € zum Kauf angeboten.
  • Die Wertpapierbestände nach und nach durch Fonds und/oder ETFs zu ersetzen, die weniger Verwaltungsarbeit erfordern. Den voraussichtlich niedrigeren Ertrag müssen wir in Kauf nehmen.

Andererseits sind auch neue Kooperationen sowohl im Bereich ‚Schüler helfen Schülern‘ als auch im Bereich Musikförderung entstanden. Insbesondere sind das das Werner von Siemens-Gymnasium, die Gustav-Freytag-Integrierte Sekundarschule und die Max-Beckmann-Schule in Spandau. Darüber hinaus ist ein ‚Schüler helfen Schülern‘ (ShS)-Projekt an der Albrecht-Haushofer-Schule in Vorbereitung.

Besonders intensiv hat sich die neue Kooperation mit der Grund- und Oberschule Schenkenland in Groß Köris (Brandenburg) entwickelt.

Eine begonnene Abwicklungs-Vereinfachung bei Kooperationen mit bezirklichen Musikschulen in Spandau, Mitte und Tempelhof-Schöneberg wird hoffentlich zu einfacherer Bearbeitung von Förderfällen führen und zur Ausweitung von Förderungen.

Insgesamt ist das Fördervolumen im 10. Jahr des Bestehens erstmals deutlich zurückgegangen auf 37.118 €. Großenteils war das auf coronabedingte Einschränkungen zurückzuführen.

Auch auf der Einnahmenseite gab es Einbußen, insbesondere coronabedingt bei einer Hotel- und einer Flugzeugbeteiligung. Insgesamt sind die Finanzen der Stiftung jedoch weiterhin gesund, und es waren weitere erhebliche Zuweisungen zu Risikorücklagen möglich.

Ein sehr großes Projekt wird in Kooperation mit der Musikschule Spandau verwirklicht: Ein ausgesonderter Büchereibus wird instandgesetzt und mit technischer Ausrüstung zum Musikbus umgebaut. Er soll insbesondere als mobiler Proberaum an entlegenen Stellen des Bezirks eingesetzt werden, vor allem in den schwierigen Standorten Falkenhagener Feld und Siedlung Heerstraße. Es gibt bereits sehr erfolgreiche Vorbilder aus westdeutschen Städten.

Die Kosten von insgesamt 100.000€ können nur zum Teil aus EU-Mitteln aufgebracht werden. Die Stiftung hat den notwendigen Eigenanteil des Bezirks in Höhe von 40.000 € zugesagt, wird das allerdings nicht in einem Kalenderjahr umsetzen können. Dennoch war die Zusage möglich durch rechnerische Verteilung auf mehrere Jahre unter Verwendung von Stiftungs-Rücklagen und Zwischenfinanzierung. Möglich ist das durch eine persönliche Garantie des Stifters, für die Zusage einzustehen.